Das Bergische Land ist eine wasserreiche Region. Die vom Atlantik herangeführten Luftmassen regnen sich im Bergischen, dem ersten Gebirge nach der Rheinebene, ab. So
ist der durchschnittliche Jahresniederschlag im Bergischen Land mit rund 1.200 mm etwa doppelt so hoch wie in der Gegend um Kölner.
Bäche sind sprudelnde Lebensadern, sie formen die Landschaft. Im Lauf der Jahrtausende schufen sie tiefe Täler, schwemmten fruchtbare Böden auf und gaben der Landschaft ihr Gesicht. Die Kraft des
Wassers hat sich auch der Mensch zunutze gemacht (link Nutzungsgeschichte der Aue).
Die Wupper als prägender Bach der Region zieht sich von ihrem Quellgebiet bei Marienheide über rund 115 km durchs Bergische Land, bis sie bei Leverkusen in den Rhein mündet. Laut einer Sage entstand
die Quelle der Wipper (so heißt die Wupper im Oberlauf) durch einen Zwergenkönig, der aus Dankbarkeit über die Hilfe einer Frau, die Ihm zu essen gab, seinen Zauberstab in die Erde rammte,
woraufhin aus dieser Stelle fortan frisches Wasser sprudelte. Tatsächlich aber bringen 30 bis 40 Einzelquellen bei Marienheide- Börlinghausen die Wipper auf ihren Weg. In dem etwa vier Hektar großen
Feuchtgebiet steht ein Wald mit Moorbirken, Erlen, Torfmoosen und dem seltenen Königsfarn. Auf den benachbarten Heideflächen wachsen zahlreiche Orchideen. Das gesamte Quellgebiet steht unter
Naturschutz. Es wird von der Biologischen Station Oberberg gepflegt und darf sonst nicht betreten werden.
Im Mittelalter benannte man den gesamten Fluss noch mit dem altgermanischen Wort „Wipper“, das so viel wie „hüpfen“ oder „springen“ bedeutet und auf einen sehr lebendigen
Flusslauf hinweist. Im Lauf der Jahrhunderte entstanden entlang der Wupper zahlreiche Mühlen und Hämmer, die die Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung der Region bildeten. Aufgrund der
starken industriellen Nutzung gehörte die Wupper vor allem im Unterlauf Anfang des 20. Jahrhunderts zu den dreckigsten Flüssen Europas. Durch viele Maßnahmen hat sich die Wasserqualität mittlerweile
enorm verbessert. In der alten Industrie- und Kulturlandschaft haben sich wieder artenreiche Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren entwickelt.