Die hohen Niederschlagsmengen bedeuteten seit jeher einen großen Wasserreichtum für die Region. Dieser war und ist Ausgangspunkt und Motor vieler Industriebetriebe im Tal der Wupper. Hochwasserereignisse verursachten jedoch immer wieder große Schäden. In Trockenzeiten dagegen führte die Wupper oft nicht genügend Wasser für Triebwerke und Wasserabnehmer. Mit dem Wachstum der Städte wurde zusätzlich eine immer größere Menge an Trinkwasser benötigt. Dies machte eine geregelte Wasserführung unumgänglich. Durch die Gestalt der Landschaft mit Bergen und Tälern sowie hohe Niederschläge bietet die Region dafür beste Voraussetzungen. Heute weist das Bergische Land die höchste Talsperrendichte in Deutschland auf. Einige der Talsperrenmauern aus dem frühen 20. Jahrhundert stehen unter Denkmalschutz. Dazu gehören die Neye-, Brucher- und Lingese-Talsperre. Sie wurden nach dem sogenannten „Intze-Prinzip“ gebaut, benannt nach dem Aachener Professor Otto Intze. Die gewaltigen, gewölbten Staumauern wurden aus Material der benachbarten Steinbrüche von jeweils weit über 500 Arbeitern errichtet.
Mit dem Wachstum des Städtedreiecks Wuppertal – Remscheid – Solingen erhöhte sich deutlich der Bedarf an Trinkwasser. In Remscheid entstand Ende des 19. Jahrhunderts als
erst Talsperre die Eschbachtalsperre, doch mit dieser Talsperre allein konnte der zunehmende Trinkwasserbedarf nicht gedeckt werden. Daher rückte u. a. das Neyetal aufgrund seiner dünnen Besiedelung,
seiner Geländeausformung und der hohen Niederschlagsmenge ins Blickfeld. 1907 begann man schließlich mit dem Bau der Neyetalsperre, um die stark wachsende Bevölkerung im Stadtgebiet Remscheids mit
Trinkwasser zu versorgen. Ein aufwändiges Stollensystem leitete das Wasser unter dem Stadtgebiet von Hückeswagen hindurch zur Eschbachtalsperre und zum dortigen Wasserwerk, wo es als Trinkwasser
aufbereitet wurde. Seit 2004 wird das Stadtgebiet von Remscheid mit Trinkwasser aus der Großen Dhünntalsperre versorgt. Die Neyetalsperre befindet sich im Besitz der EWR GmbH, der Energietochter der
Stadtwerke Remscheid GmbH, und wird als Trinkwasserreservoir für Notzeiten erhalten.
Andere Talsperren laden dazu, ein am und auf dem Wasser aktiv zu werden. Je nach Vorliebe kann man dort segeln, Kanu fahren, tauchen, surfen oder angeln. Und selbst das Baden ist an den ausgewiesenen
Badestellen erlaubt.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Wupperverbands unter: http://www.wupperverband.de/internet/web.nsf/id/pa_de_freizeit.html
NICHT!
Zur Aufrechterhaltung der sehr guten Wasserqualität ist das Baden in der Talsperre oder das Befahren mit Booten nicht erlaubt. Um zu verhindern, dass
Stoffeinträge die Wasserqualität mindern, wird im Einzugsgebiet der Neyetalsperre seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Kooperation mit der Landwirtschaft praktiziert. Zusätzlich dient die
Neyetalsperre dem Hochwasserschutz und der Wasserabgabe in Trockenzeiten (Niedrigwasseraufhöhung).